Hybrid Learning: 5 Tipps für wirksame Lehre

Lukas Weingarten 11. Januar 2022


Auch nach der Pandemie wurden viele Veranstaltungen nicht mehr rein in Präsenz gehalten. Eine vollständige Umstellung auf ein virtuelles Zusammenkommen in der Lehre hat sich jedoch nicht bewährt. Stattdessen sind zunehmend hybride Modelle entstanden – mit positiver Resonanz von Lehrpersonen und Lernenden.

Wenn wir hybrides Lehren und Lernen weiter ausbauen, könnte das, auch über die Pandemie hinaus, zum neuen Standard werden. Voraussetzung dafür ist jedoch das Meistern einer didaktischen und organisatorischen Umstellung.

Einrichtungen müssen nicht nur neue Technologien anschaffen und ggf. ihre Infrastruktur überarbeiten. Die Lehrpersonen müssen auch für die neuen Umstände geschult werden und ihre Lehre an die neue Situation anpassen. Ebenso muss der Einsatz von digitalen Medien fester Bestandteil des Lehramtstudiums und der Ausbildung von Dozierenden werden.

Aber wie genau gestalten Sie effektive hybride Veranstaltungen?

Die folgenden Tipps helfen Ihnen bei der Umsetzung.

1. Zusammenbringen beider Gruppen

Mit kollaborativem Arbeiten können Sie die Zusammenarbeit von Präsenz- und Distanzteilnehmenden ermöglichen. So stärken Sie das Gemeinschaftsgefühl unter den Lernenden. Durch geschicktes Rotieren und Mischen der Gruppen sorgen Sie für ein abwechslungsreiches Zusammenkommen in Präsenz.

2. Aktivierung

Mit Wortwolken, Quizzen und Umfragen können Sie die Teilnehmenden aktiv zur Mitarbeit anregen. Während die Lernenden Spaß bei der Beantwortung und dem Verfolgen der Ergebnisse haben, erhalten Sie eine Rückmeldung über den aktuellen Kenntnisstand und sichern sich die Aufmerksamkeit. Tools wie Particify bieten jede Menge Möglichkeiten zur anonymen Interaktion.


3. Asynchrones Lernen

Um die Zeit in den Live-Veranstaltungen möglichst effektiv zu nutzen, können Sie Methoden wie Flipped Classroom nutzen. Dabei werden Lerninhalte zu Hause von den Lernenden selbstständig erarbeitet. Anschließend wird das Gelernte im Unterricht angewendet und Unklarheiten beseitigt. Achten Sie hier unbedingt auf einen angemessenen Umfang und passen Sie diesen an das Tempo Ihrer Lernenden an.


4. Feedback

Geben Sie Ihren Teilnehmenden die Möglichkeit, sich zu den Inhalten, dem Aufbau der Veranstaltungen und dem Tempo zu äußern. Holen Sie sich dabei das Feedback vor und nach den Veranstaltungen, aber auch währenddessen ein. So können Sie kurz- und langfristig auf die Wünsche eingehen und die Qualität Ihrer Lehre nachhaltig steigern. Um die Hemmschwelle zu senken und möglichst ehrliches Feedback zu erhalten, sollte dies anonym sein. Dabei sollten Sie versuchen, es Ihren Lernenden so einfach wie möglich machen.

5. Konsistenz

Genau wie im Alltag sind Routinen auch beim Lehren und Lernen sehr wichtig. Schaffen Sie daher eine konsistente Umgebung für die Lernenden. Dazu sollten Lernmaterialien an einem bestimmten Ort zu finden sein und die asynchrone Kommunikation durch ein geeignetes Tool sichergestellt werden. Vermeiden Sie die Verwendung unterschiedlicher Links und Nummern für die einzelnen Veranstaltungen.

Abschließende Worte

Sowohl für viele Lehrpersonen als auch für die Teilnehmenden ist hybrides Lernen immer noch gewöhnungsbedürftig. In der Pandemie mussten viele Bildungseinrichtungen von heute auf morgen die Umstellung auf Online- und Hybridveranstaltungen meistern. Das hatte teilweise zunächst starke Auswirkungen auf die Qualität der Lehre. Mit der Zeit werden wir jedoch sicherer mit dem Umgang dieser neuen Form des Lehrens und Lernens werden und die Vorteile zu schätzen wissen.